Eigentlich bin ich Floristin. Doch durch die Krankheit meines Sohnes konnte ich den Beruf nicht lange ausüben. Stattdessen lernte ich viele Krankenhäuser und die unterschiedlichsten Gesundheitsberufe kennen. Es hat mich beeindruckt, wie sich fremde Menschen für die Genesung meines Sohnes einsetzten. Daraus entstand mein Wunsch, mich auch sozial zu engagieren. Ich begann bei der Johanniter-Unfall-Hilfe als Pflegehelfer zu arbeiten. Oft fehlte mir dabei aber der fachliche Hintergrund. Und so habe ich mich entschieden, eine Ausbildung zur Pflegefachfrau zu absolvieren. Die Umstellung zurück auf die Schulbank war nicht einfach und auch der Spagat zwischen Familie, Praxis und Schule ist eine Herausforderung. Doch es macht mir großen Spaß. Aus meiner Sicht sind Empathie und eine eigene gefestigte Persönlichkeit wichtige Voraussetzungen für diesen Beruf. Zwei Tage in der Woche bin ich in der Schule und drei Tage in der Praxis. Mein Einsatzgebiet ist die ambulante Pflege. Unter Anleitung meines Mentors lerne ich den Umgang mit den Klienten bei der Körperpflege und -hygiene. Dadurch erhalte ich stets ein Feedback zu meiner Arbeit und ich habe immer die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Ich mag die Abwechslung, weil jeder Tag neu ist. Für mich ist es etwas Besonderes, die Menschen in ihrem häuslichen Umfeld zu erleben. Oft dringt man tief in die Lebensgeschichten ein. Man wird zur Vertrauensperson und zum Teil der Familie. Das ist eine sehr intensive Erfahrung.
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