Ursprünglich komme ich aus Bremen. Nach dem Abitur wusste ich nicht
sofort, wohin es beruflich gehen soll. Ich entschied mich für den freiwilligen Wehrdienst bei der Bundeswehr als Soldatin auf Zeit. Dort wurde ich bei den Notfallsanitätern eingesetzt. Da mein Freund aus Zittau
kommt und meine Oma in der Nähe wohnt, zog ich in die Region. Außer
dem ist meine Mutter Krankenschwester – ihr Einblick in den Beruf hat
mir bei der Entscheidung geholfen. Trotzdem wusste ich anfangs nicht genau, was mich in der Pflege erwartet. Im Gegensatz zur Bundeswehr war hier alles sehr praxisnah: Vom ersten Tag an direkt am Patientenbett. Diese Nähe war neu und herausfordernd. Anfängliche Hemmungen konnte ich schnell überwinden. Ich wurde in der Ausbildung in vielen Bereichen eingesetzt: Allgemeinchirurgie, Kardiologie, Neugeborenenstation, Psychiatrie, Intensivstation, ambulante Pflege. Jede Station hat mich beruflich und persönlich wachsen lassen. Am meisten faszinieren mich Pädiatrie, Kardiologie und Intensivmedizin. Hier sieht man eindrucksvoll, wie viel man mit guter Pflege bewirken kann. Was mich antreibt, ist die
Dankbarkeit der Patienten. Zu sehen, wie jemand, der intubiert eingeliefert wurde, wieder aufsteht, spricht und gesund entlassen wird, gibt mir unglaublich viel zurück. Natürlich gelingt das nicht immer. Damit muss man lernen umzugehen. Aber mit einem starken Team, viel Empathie, einem guten Stressmanagement und Struktur im Arbeitsalltag gelingt das. Pflege ist für mich nicht nur Beruf, sondern Berufung.