Schon von Kindheit an hatte ich keinerlei Berührungsängste zu Menschen mit Beeinträchtigungen. Mein Papa, der selbst in der Heilpädagogik der Diakonie St. Martin beschäftigt ist, brachte früher oft seine Klienten mit zu uns nach Hause, um ihnen unsere vielen Tiere zu zeigen. Nach meinem Realschulabschluss begann ich meine Ausbildung zur Sozialassistentin. Während der Praktika im Bereich Heilpädagogik bestätigte sich für mich mein Berufswunsch vollends. So absolvierte ich nach meiner Ausbildung die Fachhochschulreife und begann anschließend das Studium für Heilpädagogik. Ich liebe meinen Beruf! Viele unserer Klienten sind herzlich, offen für Neues und voller Lebenslust. Natürlich gibt es auch Menschen, die sich alleine nicht gut mit ihren Gefühlen auseinandersetzen können. Aber genau dafür sind wir als Mitarbeitende da – Menschen in all ihren Lebenslagen unterstützen, Hilfe anbieten und sie trotzdem ermutigen, so viel wie möglich alleine zu schaffen, um alle Ressourcen auszuschöpfen. Nach dem Motto ‚So viel wie nötig, so wenig wie möglich‘ bin ich für meine Klienten ein Helfer, aber auch ein Freund und eine Vertrauensperson. Ich gebe Sicherheit und biete einen Rückzugsort, wenn sie nicht mehr weiterwissen. Dies alles beruht auf Gegenseitigkeit. Wenn ich mal einen schlechten Tag habe, sehen mir das die Bewohner meist gleich an und versuchen, mich aufzumuntern. Dieses stetige Geben und Nehmen ist das Schöne an dieser Arbeit.